Die Organuhr – ein wertvolles Tool, um der Ursache körperlicher Probleme näher auf den Grund zu gehen

Die Organuhr kommt aus der chinesischen Medizin und ist an den Tag-Nacht-Rhytmus unseres Körpers angepasst. Jedes Organ hat dabei zu einer bestimmten Zeit des Tages seine Hauptarbeitszeit. Das bedeutet, dass jedes Organ zu einer bestimmten Tageszeit (siehe unten) besonders aktiv und fleißig am arbeiten ist. Dabei fließt die Energie (das Qi) alle zwei Stunden durch einen anderen Hauptmeridian und versorgt das zugehörige Organ. Treten daher genau in jenen zwei Stunden immer wieder körperliche Beschwerden auf, kann man durchaus hier auch einmal einen Blick auf die Spannungszustände um das entsprechende Organ werfen.

Somit ist es möglich anhand der Organuhr Rückschlüsse auf den Ursprung körperlicher Probleme oder überlasteter Organe zu schließen.

Hier ein paar Beispiele:
Jeder kennt es wahrscheinlich, wie müde man am nächsten Tag ist, wenn man mal eine Nacht durchgemacht hat oder mit der Zeitverschiebung durch eine Fernreise zu kämpfen hat. Das liegt vor allem daran, dass der Rhythmus unserer inneren Uhr aus dem Gleichgewicht gekommen ist.
Oder ein anderes gängiges Beispiel ist, wenn man immer nachts zwischen 01:00 Uhr und 03:00 Uhr auf die Toilette muss, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir nur aufwachen, weil unsere Leber fleißig am Werk ist und uns „weckt“. Möglicherweise kennt aber auch jemand das Beispiel von Beschwerden, die immer nur am Nachmittag kommen. Besonders häufig gibt es Leute, die zwischen 13:00 Uhr und 15:00 Uhr einen Müdigkeitseinbruch haben und kaum die Augen offen halten können. Danach geht es aber eigentlich wieder. Das führt man dann meistens darauf zurück, dass man zu viel oder etwas zu schweres gegessen hat. Das stimmt wahrscheinlich auch sogar. Weil wir gerne und zu oft über die Stränge schlagen. Irgendwann sind wir dann nach jedem Essen einfach müde und sehen es als normal an, weil es jeden Tag vorkommt. Jedoch sollte man nach dem Essen wieder Energie haben und nicht müde sein. Ein frisch getanktes Auto gerät ja auch nicht ins stocken, oder?!
Daher liegt es bei einem hohen Prozentsatz der Menschen eher an einem überlasteten Dünndarm oder ebenfalls an der Leber. Denn jedes Organ arbeitet 12 Stunden (Minuszeit genannt) später am wenigsten und auch hier können Symptome auftreten, wenn gerade am wenigsten Energie durch das Organ läuft.

Daher hier ein Blick auf die Organuhr

UhrzeitOrgan
01:00 – 03:00 UhrLeber
03:00 – 05:00 UhrLunge
05:00 – 07:00 UhrDickdarm
07:00 – 09:00 UhrMagen
09:00 – 11:00 UhrMilz/Pankreas
11:00 – 13:00 UhrHerz
13:00 – 15:00 UhrDünndarm
15:00 – 17:00 UhrBlase
17:00 – 19:00 UhrNiere
19:00 – 21:00 UhrKreislauf
21:00 – 23:00 Uhr3-facher Erwärmer
23:00 – 01:00 UhrGalle

Die Organuhr hat in der viszeralen Therapie (Teil der Physiotherapie oder Osteopathie) als Befundungsparameter inzwischen Fuß gefasst.
In Kombination mit einem ausführlichen Anamnesegespräch und weiteren Tests ist es mittlerweile ein wichtiges zusätzliches Tool bzw. ein wichtiger Parameter für meine Befunderhebung geworden.

Auch wenn es etwas abstrakt klingen mag, wenn man das noch nie gehört hat, haben die Organe oft einen größeren Einfluss auf unseren Bewegungsapparat und seine Funktionen, als man es ihnen vielleicht zutrauen würde.
Jedoch, wenn man genauer drüber nachdenkt, dass die Organe mit Bändern und bindegewebigen Strukturen am Skelett fixiert sind und weiß, dass jedes Organ täglich bis zu 20.000 Bewegungen aufgrund unserer Atmung und des Herzschlages macht, erscheint es schon etwas logischer.
Dadurch können Funktionsstörungen überlasteter Organe so einige Symptome auslösen.
Zur Beruhigung, wenn ich von überlasteten Organen sprechen meine ich auch überlastet und NICHT krank! Die Blutwerte weißen hier meist noch lange keine Veränderungen auf.

Vielleicht haben Sie sich bei den oben genannten Beispielen angesprochen gefühlt oder merken in den nächsten Tagen, weil Sie jetzt vielleicht ein bisschen bewusster auf Ihren Körper achten, dass sich das eine oder andere Organ tatsächlich bei Ihnen meldet. Beim Entlüften dieser Zeichen und was man für die Organgesundheit tun kann, helfe ich Ihnen gerne bei einer Therapieeinheit. Oft weiß man aber sogar selbst schon längere Zeit was einem eigentlich gut tun würde.

Daher achten Sie mehr auf sich und ihre Signale und setzen Sie Ihre persönlichen Gesundheitsziele doch wirklich in die Tat um!

Bleiben Sie gesund.
Ihre Lisa-Marie Sommer
Freiberufliche Physiotherapeutin in Mürzzuschlag und Wien

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