Entzündungen im Körper – Hintergründe, natürliche Abläufe & Heilmittelchen

In meinen Artikeln „Immunsystem stärken“und „Fette und ihre Auswirkungen auf unsere Gesundheit“ habe ich bereits einige Ursachen für die Entstehung von Entzündungen angesprochen. Dieser Artikel soll weitere Faktoren für die Entstehung von Entzündungen beleuchten, erklären wie ein normaler Entzündungsprozess aussehen soll und Ihnen mögliche Tipps geben, was man selbst tun kann um Entzündungen schnell hinter sich zu bringen.

Häufig liegt es wirklich an einem Ungleichgewicht zwischen Omega-3 und Omega-6 bei unserer Nahrungsaufnahme. Und sorgt man dafür dieses Gleichgewicht wieder herzustellen hat man schon einen großen Schritt in Richtung Gesundheit gemacht.
Jedoch, wie immer im Leben, wäre es zu einfach, wenn das die einzigen Kriterien wären. Es gibt natürlich auch noch andere Faktoren die Entzündungen im Körper begünstigen bzw. entstehen lassen können. Den auch der Konsum von zu viel industriellen Zucker, Transfetten, Gluten und Lektinen schaden uns. Diese Stoffe sorgen zB gerne dafür, dass freie Radikale in unserem Körper durch ihre Verstoffwechselung entstehen und die Zellgesundheit darunter leidet.
Meist ist der Magen-Darm-Trakt jener der als erstes durch falsche oder unausgewogene Ernährung zu kämpfen hat. Ab und zu eine Dosis von verschiedensten Leckereien wäre nicht das Problem, jedoch die Regelmäßigkeit, die wir durch all die schönen Versuchungen, an den Tag legen, sorgt gerne dafür, dass dort der Beginn möglicher zukünftiger Entzündungsvorgänge liegt.

Wo sind nun besagte Stoffe enthalten – hier ein paar Beispiele:
Industrieller Zucker: alle Fertigprodukte, Soßen, Aufstriche, verarbeitete Produkte wie Wurst, etc.
Transfette: Schokolade (auch zu meinem Bedauern 🙁 ), Salami, etc. (siehe Artikel Fette für mehr Beispiele)
Gluten: Produkte, die Mehl aus Weizen, Gerste, Dinkel, Roggen, etc. enthalten, aber auch zum Teil Fruchtjoghurts, Soßen, Aufstriche, Kuchen, Kekse, etc.
Lektine: glutenhaltiges Getreide (v.a. Vollkorn), Bohnen (hier besonders viel, wenn nicht richtig zubereitet), Soja, Erdnüsse, etc.

Nicht nur der Verzehr von den oben genannten Stoffe kann Entzündungen leichter entstehen lassen, sondern auch wenn wir zu wenig gute Stoffe, wie sekundäre Pflanzenstoffe (Polyphenole), Vitamine, sowie Mineralstoffe und Spurenelemente aufnehmen, kann dazu führen, dass unser Körper zu rebellieren beginnt. Und meist führt eine unausgewogene Ernährung genau dazu, dass wir zu viel von den unnützen Dinge zu uns nehmen und zu wenig von dem was wir eigentlich benötigen würden. Somit sind meist Mangelernährungen (in Form von Vitamin- und Mineralstoffmängeln) und Entzündungen (verschiedenster Probleme wie zB chronische Erkrankungen, wiederkehrende Beschwerden am Bewegungsapparat, Verletzungen ohne starkes Trauma, Autoimmunerkrankungen, etc.) über unsere Ernährung Haus gemacht.

Des Weiteren ist auch negativer Stress, welcher gerne das Gleichgeweicht unserer Hormone durcheinander bringt, zu wenig Schlaf und Erholungsphasen, die wiederum für eine schlechtere Regeneration in unserem Körper verantwortlich sind und klassische Dinge, wie Krankheitserreger (Viren, Bakterien, etc.) und Verletzungen, Faktoren die Entzündungen entstehen lassen.

Hier ist jedoch noch anzumerken, dass Entzündungen, die im Körper durch Krankheitserreger und Verletzungen entstehen, ganz normale Prozesse sind. Prozesse die wir brauchen, um wieder gesund zu werden. Wenn wir uns also in der Küche mit dem Messer schneiden oder beim Wandern Umknöcheln entsteht ebenfalls lokal ein Entzündung an der Verletzungsstelle, weil der Körper sofort damit beginnt das betroffene Areal zu heilen. Das sind daher bitte Entzündungen, die wir haben wollen, weil diese Entzündung ein Teil unsere Wundheilung ist.
Jedoch halten auch hier die Entzündungstage länger als normal an, passt irgendwo im Körper etwas nicht ganz.
Eine normale Entzündugnsreaktion dauert in der Regel 5-7 Tage. Symptome einer Rötung, Erwärmung, Schwellung, Schmerzen und meist auch einer Funktionseinschränkung (verringerte Beweglichkeit), welche meist am 2.-4. Tag ihren Höhepunkt erreichen, sind die klassischen Folgen einer Entzündung zu Beginn der Heilung. Jene beschriebenen Symptome sollten bei kleinen Verletzungen nach 7 Tag nahezu verschwunden sein. Übrig bleiben, je nach Stärke der Verletzung, Narben mit einer Kruste, leichte Restschmerzen, endgradige Bewegungseinschränkungen oder blaue Flecken (Hämatome), die später vielleicht noch alle möglichen Farben spielen. Aber die groben Beschwerden (Erwärmung, Schwellung, starke Schmerzen und komplette Bewegungseinschränkungen) gehören so gut wie der Vergangenheit an.

Bei einer Grippe ist es doch meist auch so, dass die ersten Tage ganz furchtbar sind, jedoch nach einer Woche sind wir eigentlich schon wieder fast wir selbst. Höchstens bezüglich des Kreislaufes oder der Ausdauerleistung beim Treppensteigen hier und da noch etwas schlapp, aber im Großen und Ganzen wieder über den Berg. Auch das ist alles völlig normal.

Laborieren wir aber mehrere Wochen an einer Grippe, einem viralen Infekt, einem geschwollen Knöchel oder sonstigen Verletzungen herum, läuft in unserem Wundheilungssystem etwas schief. Das ist ein wirklich deutlicher Hinweis, dass man seinen Lebensstil vielleicht doch mal hinterfragen sollte.

Daher hab ich hier auch nochmal ein paar Empfehlungen von Lebensmitteln, die durchaus eine starke Kraft haben Entzündungen in Zaum zu halten oder beim Eindämmen helfen können:
Öle: Omega-3 (vorzugsweise aus Algen), Olivenöl, Kokosöl
Kräuter/Gewürze: Kurkuma + schwarzer Pfeffer, Ingwer, Knoblauch, Koriander frisch, Thymian, Petersilie, Rosmarin, Basilikum, Kümmel, Zimt
Gemüse: Knoblauch, Zwiebel, Brokkoli, Spargel, Gurken, Kohlgemüse
Obst: Papaya, Beeren, Ananas, Bananen, Litschi, Mangos, Avocados, Kiwi
Wildes“: Nüsse, Leinsamen, Pinienkerne, Hanfsamen, Honig

Persönliche Erfahrungswerte:
Bei Schmerzen setzte ich vor allem auf Kurkuma + schwarzer Pfeffer, Ingwer, Chili und Olivenöl.
Bei Schwellungen konsumiere ich Ananassaft (Direktsaft!) oder die Frucht selbst mehr, weil ihr eine abschwellende und entzündungshemmende Wirkungen nachgesagt wird. Auch Kurkuma + schwarzer Pfeffer, Ingwer und Chili verstärken deren Wirkung. Soll auch als Vorbereitung vor Operationen helfen 😉

Sie sehen, irgendwie schließt sich der Kreis immer und immer wieder, wenn man etwas für seine Gesundheit tun möchte ist eine gesunde Ernährung, wie auch adäquate Bewegung wirklich sehr sehr wichtig. Egal ob man gerne ein starkes Immunsystem hätte, um damit schnell die Grippe hinter sich zu bringen oder eine vergangene Verletzung schnell abheilen soll.

Infos wirken lassen und das was für Sie und Ihre Gesundheit von Nutzen sein könnten herauspicken 🙂

Liebe Grüße
Eure Lisa
Freiberufliche Physiotherapeutin

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