Wasser – warum ist es so wichtig für unseren Körper? Bedarf – Fakten – Folgen von Wassermangel

Wasser, das Lebenselixier unseres Körpers!
Nur ein paar Tage würden wir ohne es überleben können.

Jeder weiß, dass man genug trinken soll, dennoch betrifft es so viele, die nicht auf die ausreichende Flüssigkeitsmenge pro Tag kommen.
Dabei haben wir in unseren Breitengraden den Luxus, sauberes und qualitativ wirklich hochwertiges Wasser aus der Leitung zu bekommen.

Die Gründe warum nicht jeder diesen Luxus voll auskostet, sind unterschiedlich. Doch ein Hauptgrund könnte sein, dass viele einfach nicht wissen, was die richtige Menge Flüssigkeit/Wasser pro Tag ist. Ein anderer Grund könnte sein, dass sie vielleicht gar nicht wissen wie gravierend die Folgen einer Dehydration sein können (dazu komme ich später).
Ein Grund aus Erfahrungswerten ist, dass mir Patienten und Patientinnen immer wieder erzählen, dass sie eigentlich kein Durstgefühl verspüren. Ursachen dafür sind vielfältig. Mögliche Gründe dafür sind zB ungünstiges Trinkverhalten, ständiges Essen, Erkrankungen, Medikamenteneinnahme, uvm.

Daher mein erster Tipp, beobachten Sie sich selbst, wie oft Sie etwas trinken, was Sie trinken oder greifen Sie doch lieber zu saftigem Obst oder Nahrungsmitteln, die viel Flüssigkeiten enthalten?
Denn hierbei ist zu bedenken, dass Nahrung immer erst verdaut werden muss bis der Körper Zugriff auf die enthaltene Flüssigkeit hat, nur REINES WASSER gelangt sofort in die Zellen und auch dieses muss erst vom Körper auf Körpertemperatur erwärmt werden. Außerdem kann der ständige Verzehr von saftigem Obst ein Hinweis auf eine vorhandene Dehydration sein.

Zweiter Tipp: eine kleine Faustregel – 30 ml/Kilogramm Körpergewicht ist ca. der tägliche Bedarf an Flüssigkeit ohne körperliche Anstrengung und Schwitzen.

Betreibt man Sport, körperliche Arbeit oder schwitzt man aufgrund hohen Außentemperaturen steigt der Bedarf natürlich an.
Weiter ansteigen tut der Bedarf, wenn man nur Tees oder verdünnte Fruchtsäfte trinkt. Denn das Verdauen und Verstoffwechseln kostet Wasser.

Dritter Tipp: Wagen Sie einen Blick in die Toilette! Ist der Urin sehr dunkel, haben Sie definitiv zu wenig getrunken. Optimalerweise sollte der Urin eine fast klare bzw. leicht gelbliche Flüssigkeit sein.

Vierter und letzter Tipp: Verspürt man ein Durstgefühl zeigt das eine beginnende Dehydrierung auf. Selten ist dieses Gefühl aber vorhanden, daher bitte nicht darauf warten bis man Durst hat um etwas zu trinken.

Mit diesen Infos kann man aber schon ganz gut in sein persönliches Trinkverhalten eingreifen.
Mein Rat daher ist, versuchen Sie öfter reines Wasser zu trinken oder dieses mit natürlichen Zusätzen zu versetzten, wie zB mit dem Saft einer halben Zitrone (bei 500 ml Wasser), einem Thymianzweig oder anderen Kräutern (6 Std. „ziehen“ lassen), Gurkenscheiben, etc.
Dadurch kann das Wasser sogar noch besser aufgenommen werden! Auch wenn man bei den Mahlzeiten auf rohes saftiges Obst und Gemüse setzt, führt man dem Körper mehr Flüssigkeit zu, auch wenn es länger dauert bis es ihm zu Verfügung steht.

Aber meiden Sie eben zuckerhältigen Limonaden oder Verdünnsäfte.

Vielleicht wissenswert: Um den Zucker von einer 0,3 l Flasche Limonade wieder aus dem Körper zu spülen benötigt man ca. 33 l Wasser.

Und so viel zu Trinken pro Tag ist erstens unmöglich und zweitens kann das auch tödlich enden. Denn ja, man kann auch zu viel Trinken!
Unser Darm besitzt die Fähigkeit ca. einen 1/2 bis 3/4 Liter Wasser pro Stunden aufzunehmen. Alles darüber hinaus wird über die Nieren ausgeschwemmt. Und wird hier zu viel geschwemmt werden zahlreiche wichtige Mineralstoffe ausgeschieden, was im schlimmsten Fall zum Anstieg des Gehirdrucks führen könnte. Und das ist lebensbedrohlich!
Daher reicht es in Etappen immer wieder einen 1/2 bis wirklich max. einen 3/4 Liter Flüssigkeit auf einmal zu sich zu nehmen.

Ist man es nicht gewohnt genug zu Trinken und beginnt man dann mit der vermehrten Flüssigkeitsaufnahme wird man am Anfang relativ häufig das WC aufsuchen. Das ist lästig, ich weiß! Jedoch sobald die Dehydration ausgeglichen ist und der Körper seinen Wasserhaushalt wieder wie geplant regeln kann, stellt sich wieder ein adäquates Durstgefühl ein und die Häufigkeit der Toilettenbesuche nimmt wieder etwas ab.

Allgemeines über das Wasser unseres Körpers

  • unser Körper besteht zu 80% aus Wasser
  • wir verlieren täglich bis zu 2,5 l Wasser über den Urin, Stuhl, Schweiß und die Atmung
  • wir können Wasser nicht speichern (sind keine Kamele haha)
  • fast alle Körperfunktionen basieren auf Wasser zB ist es ein Lösungsmittel zum Transport von Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, ist ein Hauptgleitmittel in unseren Gelenken, ermöglicht die Stoßdämpferfunktion in unseren Bandscheiben, sammelt giftige Stoffe im Körper und bringt sie zu unseren Entgiftungsorganen, steigert die Leistungsfähigkeit in unserem Immunsystem, ist ein Transportmittel für viele verschiedene Substanzen im Körper, wirkt besser als jedes Abführmittel und verhindert somit Verstopfungen, ist der beste Muntermacher, verhindert trockene Haut und schnelles Altern, reduziert den „Suchtdrang“ auf Kaffee, Alkohol und Zucker, usw.

Sie sehen Wasser kann so einiges! Ein wahres Wundermittelchen!

Und Wasserknappheit wiederum führt zum Stopp einiger Körperfunktionen. Denn Flüssigkeit wird immer zuerst dort entzogen, wo sie nicht lebensnotwendig ist. Das sind unter anderem die Knorpel, die Bandscheiben und das Bindegewebe. Und somit der Beginn für Probleme in Gelenken, Muskulatur, etc.
Weitere Folgen der Dehydration lässt uns, unser Körper auf unterschiedlichen Ebenen spüren. Hier eine Aufzählung möglicher Symptome:

  • Emotionen & Gefühle
    – Müdigkeit aufgrund von Schlafstörungen
    – Ängstlichkeit zB Furcht vor Menschenmassen, Angst das Haus zu verlassen
    – Mutlosigkeit bis hin zu depressiven Verstimmungen
    – Gereitzheit
    – Konzentrationsstörungen weil der Kopf so „schwer“ ist
    – unwiderstehliches Verlangen nach verschiedensten Dingen
    – etc.
  • Kompensationsmethoden
    – Probleme mit der Verdauung in Form von Verstopfungen
    – Allergien
    – Asthma
    – Bluthochdruck
    – Diabetes Typ 2
    – Autoimmunerkrankungen
    – etc.
  • Warnsignale, die wir beginnen sollten zu fühlen/sehen
    – Sodbrennen
    – Übersäuerung im Körper – Zellschäden sind vorprogrammiert
    – Schmerzen verschiedenster Art zB Kreuzschmerzen, Kopfschmerzen
    – rheumathoide Gelenksschmerzen & Morbus Bechterew
    – während der Schwangerschaft morgendliche Übelkeit
    – etc.

Sie sehen die Gefahr zu wenig zu trinken ist viel größer als zu viel zu trinken. Und wie wichtig es ist täglich genug Wasser aufzunehmen ebenso. Darum bitte einmal öfter bei der Nase nehmen, sich vielleicht ein Glas Wasser ins Blickfeld stellen oder sich selbst Erinnerungen schreiben zB mit einem Post-it am PC. Oder vielleicht sogar ein Ritual für sich selbst schaffen, dass sie mit einem Glas Wasser verbinden. Ein Beispiel: Jedes Mal, wenn Sie die Küche betreten und vielleicht in den Kühlschrank blicken (was bestimmt aktuell häufig vorkommt, weil viele von uns zu Hause arbeiten) auch ein Glas Wasser trinken. Machen Sie das häufig genug, kann die Öffnung der Kühlschranktür auf das Trinken eines Glas Wassers konditioniert werden und Sie neigen daher automatisch dazu öfter Wasser zu trinken.
Dies ist aber bitte nur ein mögliches Beispiel. Einfach herausfinden was für Sie am besten funktioniert.

Deshalb auf die Wasserhähne mit „Gebrüll“ und PROST 🙂

Achtung: Zu bedenken ist dann noch, jeder der entwässernde Medikamente einimmt zB aufgrund einer Herzerkrankung, bitte hier wirklich mit dem Arzt oder Apotheker klären, wie viel Sie pro Tag max. trinken dürfen.
Meine Empfehlungen betreffen bitte immer gesunde Menschen, die keine Medikamente einnehmen müssen, die den Wasserhaushalt beeinflussen!

Eure Lisa
Freiberufliche Physiotherapeutin zzt. von zu Hause aus

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